Freitag, 16. Mai 2008

WM 2008 in Fujairah (U.A.E)

Aufgrund des Abschneidens auf der EM in Liberec(CZ) hatte ich mich für die 8-Ball WM 2008 qualifiziert. Fast ein Jahr konnte ich auf dieses Event warten, lag die EM doch schon etwas länger zurück. Einen Tag bevor es losging, kam es schon zu einem kleinen Zwischenfall, ich hatte meinen eigenen Köcher mit dem Auto überfahren. War dies ein schlechtes Omen? Wir werden sehen.....
Ich hatte bereits Mittwoch, den 16. 04.2008 freigenommen, um ohne Hektik meinen Flieger in Hannover zu erreichen. Zudem sollte ich auch nicht alleine reisen, André aus Berlin hatte sich kurzfristig dazu entschieden mitzukommen.
Der 50 Minuten-Flug nach Amsterdam verlief ohne Zwischenfälle, wie erwartet konnte ich leider nicht meinen Köcher als Handgepäck mitnehmen. Beim Security-Check bremste man mich aus. Als ich die Herrschaften am Röntgengerät fragte, sie mögen doch bitte mal raten, was sie da auf dem Bildschirm sehen, kam als Antwort: ein großes Stativ. Fast richtig! Zumindest lief mein Köcher dann unter Sperrgepäck.
Die 3 Stunden Wartezeit auf dem Flughafen Amsterdam/Schiphol wurden doch langweiliger, als wir dachten, zumal das gesamte Gebäude rauchfrei war. Also raus aus der Sicherheitszone, vor der Tür rauchen und wieder durch den Sicherheits-Check rein. Endlich ging es um 20.50 Uhr weiter, der Flug verlief glatt und man konnte sich die aktuellsten Kinofilme auf dem Monitor in den Kopfstützen anschauen.
Um 05.10 Uhr dann unsere Ankunft in Dubai, leider hatten wir keinen Fensterplatz, sodass wir nur kurze optische Eindrücke des hell erleuchteten Dubais ergattern konnten. Nachdem wir unser Gepäck komplett und unversehrt erhalten hatten, ging es zur Passkontrolle. Hierzu hatte ich im Vorfeld schon die verrücktesten Geschichten gehört und gelesen. Von Irisscan und Drogentests war die Rede gewesen.
Nein, ein netter, natürlich in weiß gekleideter Herr mit schwarzem Bart fragte höflich nach dem Grund der Einreise. Nachdem ich ihm von der Billard WM erzählte fragte er noch, ob Pool oder Snooker und schwupp war ich drin :-)
Glücklicherweise hatten wir in der Einreiseschlange die beiden Italiener Bruno Muratore und Gabrielle Cimmino getroffen, sodass wir uns gemeinsam ein Taxi teilen konnten. Der angekündigte Shuttlebus sollte nämlich erst in 4 Stunden zur Verfügung stehen. Da es inzwischen auch schon hell war, konnte man während der 125 km von Dubai nach Fujairah schon mal ein wenig von Land und Leuten sehen. Naja, viel gab es da nicht, da umgehend nach der Stadtgrenze die Wüste anfängt. Außer ein paar kleinen Olivenhainen und 20 cm großen Pflanzen war da eigentlich nichts. Die gut ausgebauten Highways erlauben Geschwindigkeiten zwischen 100 und 120 km/h. Sollte man die 120 überschreiten, wird man durch akustische Signale gewarnt. Weiterhin stehen in regelmäßigen Abständen Blitzkästen auf der Mittelleitplanke. Zwischendurch musste der Fahrer stark abbremsen, da Bodenwellen(ähnlich Zone 30 in DE) die Fahrbahn querten. Hier hatten sich links und rechts kleiner Geschäfte niedergelassen, mitten im Nichts. Zusätzlich war hier auch die Mittelleitplanke unterbrochen, sodass man wenden konnte. Komisch…….

Endlich schon leicht entnervt sind wir dann nach ca. 1,5 Stunden Fahrt in Fujairah angekommen. Der Taxifahrer meinte, dass Wetter sei hier deutlich schlechter als in Dubai. Dort regnet es nur einmal im Jahr, während es hier in Fujairah doch schon 3-mal regnen würde. Soso. Nun musste nur noch das Hotel gefunden werden und alles ist gut. Nur noch…….

Der Fahrer entschuldigte sich im Vorfeld schon, er würde sich hier nicht auskennen. Aber durch Fragen bekäme er es schon hin. Mit einem lauten „Salemaleikum“ wurde der erste Taxifahrer ans Auto gerufen. Nach einigen natürlich unverständlichen Worten und Handbewegungen schien die Richtung festzustehen. Einige Kreisverkehre später musste jedoch auch der Fahrer feststellen, dass wir falsch waren. Flugs den nächsten Passanten gefragt, eine neue Richtung wurde vorgegeben. Wiederum durch die 3-spurigen Kreisverkehre(selten Ampeln) in eine andere Richtung, wiederum das Ziel nicht in Sicht. Achja, das Ziel hieß: Coral Residence Tower

Inzwischen war auch der Fahrer leicht genervt und es war ihm sichtlich peinlich. Er stellte das Taxameter aus und meinte noch, in Dubai hätten solche Fahrer sofort ihre Lizenz verloren. Die Fahrt erinnerte schon ein wenig an den Film: „Hilfe die Amis kommen“, indem die Griswolds stundenlang nicht aus dem Kreisverkehr in Paris kamen.

Nach weiteren Fragen und noch fragenderen Gesichtern der Einheimischen konnten wir doch endlich das Hotel finden. Es war groß, es lag direkt an der Strasse, es war ca. 200 Meter von den Taxifahrern entfernt, die wir zuerst gefragt hatten L

Es war inzwischen 08.20 Uhr und wir freuten uns alle auf das eigene Zimmer und ein Dusche, jedoch musste uns der Herr an der Rezeption vertrösten, die Zimmer seien noch nicht alle gereinigt. Wir mögen doch bitte gerade Frühstücken und man würde uns die Schlüssel innerhalb der nächsten 30 Minuten bringen. Gesagt, getan. In dem total leeren Frühstücksraum saßen nun 4 müde Gestalten und warteten sehnsüchtig auf die Schlüssel. Siehe da, kurz darauf bekamen die Italiener ihren Schlüssel. Auf meine Frage, wann denn wir die Schlüssel bekämen, antwortete man mir: noch ca. 30 Minuten, die Zimmer seien noch nicht sauber. Aha!

Nachdem wir in Ruhe zu Ende gefrühstückt hatten und den Gang zur Rezeption antraten, mussten wir natürlich das Frühstück mit 10€ pro Person in Bar bezahlen. Grund: wir hätten ja noch keine Zimmernummer, auf die gebucht werden könne. Klasse!

Voller Erwartung standen wir wieder an der Rezeption. Aussage nun: noch 30-45 Minuten, die Zimmer seien ja noch nicht fertig. Inzwischen verfinsterte sich mein Gesichtausdruck, denn inzwischen war ja schon eine Stunde vergangen und wir standen immer noch am Anfang. Freundlich wies mich der Bedienstete darauf hin, dass ja eigentlich erst ab 12.00 Uhr Check-In sei.

André und ich setzten uns nun in das Foyer mit Blick auf die Rezeption und warteten……

Zwei Asiaten, ebenfalls Spieler, betraten nun mit Gepäck die Halle, gingen an die Rezeption, bekamen umgehend einen Schlüssel und verschwanden. Umgehend stellte ich den Rezeptionisten zur Rede, Aussage nun: die Beiden hätten eine andere Zimmerklasse. Na da schau her!

Mit riesigen Ringen unter den Augen ging ich zurück zu André und erklärte ihm die Lage, da kam jedoch der Bedienstete hinter mir her und meinte, das mit den beiden Zimmern wäre irgendwie falsche gebucht worden und ob wir denn auch einen anderen Zimmertyp haben möchten. Er könnte uns die King-Suite anbieten.

King-Suite? Klang gut, aber ich war inzwischen skeptisch geworden. Ich ließ mir die Suite erstmal zeigen J

Als uns im 8.Stock die Tür geöffnet wurde, verschlug es mir doch die Sprache. 3 Badezimmer, 3 Schlafzimmer, ein Wohnzimmer mit einer Tafel für 6 Personen und eine voll ausgestattete Küche, alles dezent durch einen langen, großzügigen Flur verbunden.

Ja, hier wollte ich die nächste Woche verbringen. Der Preis belief sich auf die Kosten, die André und ich für die beiden Einzelzimmer hätten bezahlen müssen.

So, nun konnte die WM losgehen.

Nachmittags bewegten wir uns dann mal nach draußen, um die Umgebung zu checken. Junge war das warm, knappe 40° knallten auf die regenverwöhnten Deutschen Häupter nieder.

Schnell stellt sich heraus, dass es nicht so viel zu sehen gab. Viele Baustellen im Ort, überall entstehen Hotels. Bürgersteige sind in der Regel Mangelware, man macht eh alles per Taxi, welche übrigens extrem billig sind. Wer zu Fuß geht wird von allen Seiten von Taxis angehupt, ob man nicht mitgenommen werden will. Eine kleine Handbewegung reicht und das Taxi macht eine Vollbremsung.

Die 600 Meter entfernte Ausstellungshalle, wo das Turnier stattfinden sollte, war noch geschlossen, jedoch lag unmittelbar davor eine kleine Shopping Mall, der „Lulu Hypermarket“. Dort schauten wir uns erstmal um und stellten an der Wechselstube schnell fest, dass der Typ im Hotel uns bei der Umrechnung der Währungen schön über den Tresen gezogen hatte. Hier gab es den Kurs 5,5 während im Hotel sportliche 4,3 angeboten wurden. Das sind mal gerade eben 20 % Differenz...........

Fortsetzung folgt………………….

Dienstag, 13. Mai 2008

BSG Osnabrück weiter auf Erfolgskurs

Am vergangenen Wochenende stand wieder ein Spieltag in der 1.Pool-Billard Bundesliga an. Diesmal musste die BSG Osnabrück als Tabellenführer ihre weiteste Reise in dieser Saison nach Dachau und Straubing antreten. Gleich am Samstag stand die Partie gegen Dachau auf dem Plan, wo man sich in die „Höhle des Löwen“ begab, schließlich handelte es sich hierbei um den Deutschen Meister 2005 und 2006. Da Dachau aber in der bisherigen Saison nicht die Leistung erbracht hatte, die man erwartet hatte, rechnete sich die BSG durchaus Chancen aus.

Von den insgesamt 7 Partien, die an einem Spieltag anstehen, konnte Osnabrück gleich das erste 14/1 gewinnen. Die beiden folgenden Partien im 8-Ball verliefen ausgeglichen, sowohl Dachau als auch die BSG gewannen jeweils einen Punkt. Osnabrück ging nun mit einem 2:1 Vorsprung in die letzten 4 Partien, in denen ausschließlich 9-Ball gespielt wurde. Hier mussten 2 Punkte her, um den Gesamtsieg zu sichern. Klaus Hebestreit und Michael Ruwe aus Bramsche waren es dann, die im Eiltempo ihre Spiel gewannen und den Gegnern keine Chance ließen. Zusätzlich konnte der Bielefelder Marcus Westen seinen Satz ebenfalls gewinnen, sodass die letzte noch laufende Partie bei Martin Steinlage nur noch formal und ohne Druck abgehalten wurde. Steinlage verlor hier, jedoch hatte die BSG mit 5:2 gewonnen und somit weitere wichtige 2 Punkte in der Tabellenspitze errungen.

Nun musste in Straubing ebenfalls gepunktet werden, sodass man am letzten Spieltag Ende Mai eventuell mit einem Polster in die Partien gehen konnte.

Leider verlief hier alles anders als geplant. Straubing spielte extrem konzentriert und in Bestbesetzung, da man hier um den Abstieg bangte. Durch ein wenig Pech verlor Osnabrück die Eröffnungspartie, wobei die folgenden 8-Ball Partien wie am Tage zuvor jeweils ein Team für sich verbuchen konnte. Diesmal jedoch mit einem 1:2 Rückstand ging es in die verbleibenden 4 Partien 9-Ball.

Anstatt mindestens 3 Partien zu gewinnen, um das Duell doch noch für sich zu entscheiden, verlor die BSG überraschender Weise und nicht unbedingt glücklich alle Partien und musste sich zum Schluss mit einer doch zu hoch ausfallenden 6:1 Niederlage zufrieden geben. Dennoch steht die BSG nun mit Berrenrath punktgleich auf dem 2. Tabellenplatz und hat noch alle Mittel in der Hand, den Titel zu holen.

Am 31.5./01.06.2008 findet das letzte Spieltagwochenende in Osnabrück statt, am Samstag wird Fulda als gast ab 14.00 Uhr erwartet. Berrenrath wird am Sonntag um 11.00 Uhr die Spielarena betreten! Einer wird wahrscheinlich als Deutscher Meister das Spiellokal „Skyline“ in der Eversburger Strasse 38 verlassen.