Montag, 8. September 2008

European Team Challenge in Rankweil (AT)

Die diesjährigen Europameisterschaften der Teams, vergleichbar mit der Championsleague im Fussball, fanden dieses Jahr vom 02.-06.09.2008 in Österreich, Rankweil, statt. Die BSG Osnabrück hatte sich aufgrund des deutschen Meistertitels für dieses Turnier qualifiziert und war mit der Standardbesetzung Ruwe, Steinlage, Hebestreit und Westen angereist.
Da man bereits einen Tag früher die Reise antrat, konnte das Team sich erst einmal mit der Umgebung vertraut machen und ausgiebig auf dem Material in "Patricks Taverne" trainieren. Dies war auch bitter nötig, da die Tische sehr unangenehm waren. Ein sehr schnelles Tuch mit äußerst bissigen Taschen bewirkten mehrere Fehler beim Spiel, sei es ungenaue Positionen oder Lochfehler. Trotz längerer Trainingsphasen konnte nie die heimische Sicherheit erzielt werden.
Am Mittwoch dann stand die erste Partie der Osnabrücker an, als einzige Mannschaft musste gespielt werden, alle anderen Mannschaften hatten aus dem 17er Feld ein Freilos. Jolo Pool Club aus Stockholm hieß der erste Gegner, gespielt wurde auf den 2 TV Tischen in der Show Arena. Steinlage begann mit seiner 8-Ball Partie, während auf dem 2.Tisch Hebestreit sein 9-Ball bestritt. Beide Spieler konnten ihre Partie klar dominieren, sodass Ruwe zum Einsatz kam und ebenfalls sein 9-Ball spielte. Kurz darauf gewann Steinlage sein 8-Ball zur 2:0 Führung für die BSG. Westen konnte nun sein 8-Ball aufnehmen, musste aber dies nicht zu Ende führen. Ruwe gewann ebenfalls wie die Teamkameraden sein Spiel und erhöhte die Mannschaftsführung auf 3:0. Nun konnte abgebrochen werden, da eh nur 4 Punkte zu vergeben waren. Aufgrund der vielen Freilose stand nun unser nächster Gegner schon fest: BCS 35 Strassbourg
Dies sollte doch zu einer machbaren Aufgabe werden, zumal Strassbourg keinen namhaften Spieler in der Truppe hatte. Dennoch tat sich Osnabrück schwer, nur Steinlage konnte routiniert sein 8-Ball Match runterspielen und ließ seinem doch recht schwachen Gegner keine Chance. Parallel spielte Hebestreit sein 9-Ball, fand jedoch nicht gleich seinen Rhythmus. Der erste Satz ging erst einmal deutlich mit 5:1 an Strassbourg. Erst in den folgenden 2 Sätzen konnte Hebestreit seine Klasse ausspielen und gewann beide Sätze zur 2:0 Mannschaftsführung. Nun fingen die Partien bei Ruwe und Westen an, wobei sich Westen gleich zu Anfang sehr schwer tat. Ruwe jedoch konnte sich knapp mit 5:4 den ersten Satz an Land ziehen während Westen den ersten Satz abgeben musste. Den 2.Satz konnte Ruwe ebenfalls für sich entscheiden, sodass das Team somit mit 3:0 in Führung ging und das Match von Westen abgebrochen werden konnte, was einer Erlösung gleich kam. Westen hatte den Faden völlig verloren und beging doch einige, so nicht unbedingt oft zu sehende Fehler.
Nun hatte das Team erstmal ein wenig Pause, dass nächste Match musste erst am folgenden Tag bestritten werden. Hier stand dann der belgische Meister "Bon Aparte" auf dem Plan, der mit seinem Spitzenspieler Serge Das aufwarten konnte.
Hebestreit fing hier gleich souverän an und konnte sofort beide Sätze für sich entscheiden. Steinlage jedoch musste den ersten Satz zu Null seinem Kontrahenten überlassen, während Ruwe schon sein 9-Ball Match begann. Aber Steinlage konnte mit viel Biss und Konzentration den 2.Satz gewinnen, parallel ging auch Ruwe mit 1:0 nach Sätzen in Führung. Beide Osnabrücker spulten im weiteren Verlauf ihr Programm runter und gewannen die Partien. Somit ging Osnabrück abermals mit 3:0 in Führung, sodass das Match Westen-Das gar nicht mehr begonnen werden musste. Dieser Sieg war enorm wichtig, man war nun in das Achtelfinale eingezogen und hatte damit schon ein Preisgeld in Höhe von 1000€ sicher.
Dies war auch die einzige Osnabrücker Partie des Tages, am folgenden Freitag sollte dann gegen 14.00 Uhr die Auslosung stattfinden, bei der die 4 Gewinner der Hauptrunde jeweils einen Verlierer zugelost bekamen.
Hier bekam Osnabrück nicht zwingend das Traumlos, der Gegner hieß: "Dijkjes FM Tornados" aus der holländischen Pro Team Liga. In diesem Team spielten unter anderem Tom Storm und Rico Diks, die beide schon internationale Erfolge aufweisen können und als Routiniers gelten.
Osnabrück spielte unter dem Motto"Never touch a running system" und behielt die Aufstellung wie in allen Spielen zuvor. Das holländische Team jedoch wechselte Überraschend die Aufstellung und die beiden besten Spieler Storm und Diks machten die beiden erste Spiele.
Steinlage, der es mit Diks im 8-Ball zu tun bekam, konnte sich den kompletten ersten Satz aus seinem Stuhl anschauen. Diks schoss alle Partien fehlerlos aus, auch die beiden Partien, die Steinlage erfolglos anstieß. Parallel spielte Hebestreit sein 9-Ball gegen Storm. Nach anfänglicher 2:0 Führung schlichen sich kleinere Fehler bei Klaus ein und er konnte dem Druck des fast fehlerlos aufspielenden Storm nicht standhalten. Sowohl Steinlage als auch Hebestreit verloren ihre Duelle klar in 2 Sätzen.
Nun mussten es Westen und Ruwe richten, um zumindest das Unentschieden zu erreichen und somit das Penalty-Schiessen als Entscheidung bei einem Gleichstand zu erwirken.
Während Westen gegen Kevin Lannoye, dem Sohn des ehemaligen Snooker-Profis Mario Lannoye, spielte, musste Ruwe gegen den eher unbekannten Mi-Len Pan(nein, kein Asiat) sein 9-Ball bestreiten.
Während Westen den 1.Satz gewinnen konnte, zu seiner Form fand, und auch im 2.Satz führte, spielte Ruwe nicht sein gewohntes Spiel und machte doch mehr Fehler als erwartet. Er verlor sein Match in 2 Sätzen, womit auch die Niederlage des Teams besiegelt war. Osnabrück war nun im Achtelfinale ausgeschieden und musste sich mit einem 5.Platz begnügen.
Sicherlich ein toller Erfolg, den man auf einer EM erzielt hat, dennoch war jedem im Team klar, dass hier sicherlich mehr drin war. Ein anderer Gegner oder auch eine andere Aufstellung hätte das Blatt wenden und das Ergebnis anders ausehen lassen können, dennoch hat die Mannschaft tolle Tage in Österreich verlebt und viel Spaß am Turnierort gehabt.
Gerne im nächsten Jahr wieder, dann vielleicht mit einem Sieg mehr, der ja auch schon eine Medaille eingebracht hätte.